Erstaufnahmeeinrichtung Mehrzweckhalle Dhünn

01.01.2016, MZH Dhünn, Birgit Stübner

Silvester in Dhünn

Auch unsere Dhünner Jungs sind gut im neuen Jahr angekommen. Als Tischdeko waren ein paar Luftschlangen das erste Highlight des Abends. Die haben gepustet! Das war süß. Und dann gab es Fotos. Und noch eines und noch eines und noch eines und der mit dem und der mit dem und die drei auch. Und Luftschlangen als Schal, als Perücke, die waren richtig begeistert. Zum Anstoßen gab es einen halben Becher Cola, damit sie verstehen konnten, dass jetzt wohl irgendwas los geht, ... und dann kam das Feuerwerk der Wermelskirchener Ortschaften, das überall über die Hügel zu hören und vor allem zu sehen war. Und es wurde geschaut und gefilmt. Und die Filme immer wieder angeschaut. Angst vor Silvester, unsere Jungs jedenfalls nicht mehr! Es hat ihnen totalen Spaß gemacht, an den Himmel zu schauen.

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24.12.2015, MZH Dhünn, Birgit Stübner

Heiligabend in Dhünn

Mit dem Leiter war vor einigen Tagen die Idee entstanden, neben dem bereits geplanten Weihnachtsbaum, für den bereits Schmuck von den Jungs gebastelt war, zusätzlich eine Fensterdekoration zu erstellen. Tja, aber Jungs in dem Alter basteln lassen .... was könnte ihnen ggf. Spaß machen? Es sollte unsere Tradition zeigen, aber den religiösen Aspekt nicht zu stark symbolisch betonen, damit der Respekt anderen Religion gegenüber bewahrt bleibt.

Als ich ankam, hatte Ute bereits eine tolle Nachmittagsbeschäftigung für alle: Waffeln backen. Da wir uns in keiner Form abgestimmt hatten, holten wir das in wenigen Minuten nach: Die Tischdeko sollte bereits zu den Waffeln auf den Tisch. Dass die Jungs mir bei den elektrischen Teelichtern helfen würden, das war mir klar, aber auch darüber hinaus war "Glitzerschmuck" (rote Tannen und goldene Eisblumen) sofort interessant und bunte Servietten, schwups war der Tisch gedeckt. Ich würde zwar nicht gerade sagen, dass Waffeln unbedingt als neues Lieblingsmenu aufgenommen wurden, aber es wurde alles probiert. Nachdem sie den Tisch wieder abgeräumt hatten, verliefen sie sich in Grüppchen.

Zwei standen am Kicker, als ich zu basteln begann. Sie schauten zwar kurz rüber, als ich die erste Schablone vorbereitete, und das passte so schön ins Klischee, Frauen hängen weiße Dekos an Scheiben. Bis ich mit der Spraydose kam. Schnee-Sprayen ... da gingen dann doch die Augen auf. Und schwups ... willst Du auch? fingen die ersten Finger an, die Schablonen vorzubereiten. Der zweite kam hinzu, der dritte kam hinzu, und schon hatte ich meinen Basteltrupp zusammen. Damit sie auch eigene Kreationen erstellen könnten, hatte ich Druckerpapier vorbereitet und zeichnete meinen eigenen Entwurf. Aber wer will schon ausschneiden, wenn es vorgedruckte Schablonen gibt. Und so ein bisschen kreativ drum-herum sprayen, macht auch mehr Spaß.

Als die Schablonen aber aufgebraucht waren, kamen doch zwei auf die Idee, ihr Fenster mit ihrem Namen zu besprayen. Noch während der Ausschneidearbeit traf der Chor ein. Irritiert durch die hohe Anzahl der Personen und was nun käme, wirkten sie verunsichert. Die Security reagierte umgehend, zeigte an, dass alles bestens ist, und jetzt hinsetzen und zuhören angesagt sei.

Der Familienchor Dhünn wurde gut aufgenommen, die Darstellung war auch gut gemacht. Im Anschluss gab es für jeden eine Geschenktüte. Die Jungs schauten in die Tüten, waren aber noch zu sehr mit dem Umfeld beschäftigt. Lieber Familienchor, was ihr nicht gesehen habt: Ich spingste aus Spaß in eine der Tüten, Ute in eine andere. Und sofort zeigten die Jungs ihre Mützen. Erst der eine, dann der andere, dann der dritte, und dann wurden sie aufgesetzt. Als ein Teil der Jungs später rausging, trugen sie trotz des viel zu warmen Wetters stolz ihre Mützen! Habt Ihr toll gemacht!!!!!

Die zwei Namensbastler gingen wieder zurück an ihre Arbeit, Schablone ausschneiden, ankleben, sprayen. Und natürlich ... aufräumen. Das machen die so schön von alleine. Da die Zeit sich inzwischen verschoben hatte, fragte ich in die Runde: Hunger?

Und schwups wurde der Tisch gedeckt, die Speisen gereicht, gegessen und wieder aufgeräumt. Aber weder gefegt, noch die Stühle hochgestellt. Ich musste zwischendurch kurz weg: Es kam ein "Hilferuf" aus Wermelskirchen, ein Teil der Wermelskirchen zugeteilten Flüchtlinge, die in Dhünn wohnen, stand im Zentrum am Busbahnhof, aber es kam kein Bus!  (Ich gehe davon aus, dass diese Gruppe jetzt versteht, welchen Stellenwert Weihnachten in Deutschland hat, schmunzel!). Als ich zurück in die MZH Dhünn kam, reinigte ich die Küchenflächen und die Tischreihe zunächst mit einen Putztuch. Keine Reaktion. Als ich aber mit dem Desinfektionstuch kam, schwups .... wurde der Besen geholt, die Stühle hochgestellt, und mein Krümelanteil, den ich gerade aus der Küche fegen wollte, direkt mit aufgefegt. Tja, so sind sie.

Das ständige "schwups" im Text ist übrigens Absicht, denn es stimmt, sowie sie verstehen worum es geht, sind sie sofort dabei. Für mich war es ein gelungener Heiligabend. So schön harmonisch habe ich den schon lange nicht mehr verbracht. Und wenn man dann ab und an ein Aufblitzen in den Augen sieht, dann weiß man, dass man das richtige tut.

Noch mal an den Familienchor Dhünn und all diejenigen, die die Ideen zu den Geschenken hatten: Als ich ging, trug einer, der gar nicht draußen war, seine Mütze auch drinnen ganz stolz. Damit habt Ihr wirklich einen tollen Treffer gelandet!!!!

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18./19.12.2015, MZH Dhünn, Birgit Stübner

Zurückhaltend, lieb und sehr ordentlich

Meine erste Begegnung mit den in Dhünn untergebrachten Flüchtlingen hatte ich Freitag und Samstag. Sie sind noch sehr zurückhaltend, ausgesprochen lieb, hilfsbereit und sehr ordentlich. Als ich Freitag kam, spielten einige am Flipper, als ich Samstag kam weiterhin Flipper und einige saßen vor dem Fernseher. Bereits am zweiten Abend freuten sie sich über mein "Guten Appetit" und trauten sich, meine Essensnachreichung anzunehmen. Auch beim Abschiedswinken kam dann das Rückwinken. Sie sind mächtig stolz, wenn nach dem Essen der Wagen zum Abräumen aus der Küche kommt, und sie ihn übernehmen dürfen. Alle fassen umgehend mit an und anschließend steht nichts einfach kreuz und quer am dem Wagen herum, nein! Schön ordentlich Gabeln bei Gabeln, Teller auf Teller, u.s.w. Da hat man als Küchenhelfer kaum Arbeit.

Der Umgang mit Leitung und Security ist auch schön zu sehen, gegenseitig respektvoll, auf jeden Hinweis der Security sofort reagierend und dafür anschließend von der Security wieder im eigenen Vorhaben gestärkt, das eigens angefangene weiterzuführen, ... das sah schon richtig gut aus. Es war friedvoll dort. Die Stimmung tat gut.

Allerdings muss ich das Friedvolle auf das oben beschriebene beschränken.

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06.12.2015

Einzug in Dhünn

Seit einigen Tagen ist die Mehrzweckhalle Dhünn bewohnt. Wir waren bisher noch nicht selbst vor Ort, haben jedoch über die Dhünner Gruppierung von Willkommen in Wermelskirchen Informationen erhalten: Aktuell sind 8 minderjährige Flüchtlinge dort untergebracht, um deren Wohl sich das DRK kümmert. Eine direkte Ansprechperson des DRK ist vor Ort, so dass der Kontakt über die Gruppe der Hilfswilligen aus Dhünn direkt dorthin erfolgen kann. Die Projekte laufen gerade an.

Wir heißen die Flüchtlinge herzlich willkommen und wünschen den Dhünnern bei deren Integrationshilfe viel Spaß und Erfolg.

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26.11.2015

Katrin Bever ist neue Leiterin der Erstaufnahmen

Nach ihrer Einarbeitungsphase wurde Katrin Bever nun offiziell als neue Leiterin der Erstaufnahmestellen in Wermelskirchen, Dabringhausen und Dhünn vorgestellt.
(Quelle: RP-Online vom 26.11.2015)

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22.11.2015

Neue Leiterin für die Erstaufnahmen ist gefunden

Die neue Leiterin der Erstaufnahmeeinrichtungen stammt aus den den eigenen Reihen des DRK. Offiziell vorgestellt wird sie in der kommenden Woche. Sie hat darum gebeten, um sich erst einmal in ihre neuen Aufgaben einarbeiten zu können.
(Quelle: Remscheider General-Anzeiger vom 20.11.2015)

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10.11.2015, SSV-Dhünn

Fußballschuhe und Sportbekleidung (besonders für kalte Witterung)

Der SSV-Dhünn möchte den Flüchtlingen der MZH-Dhünn (jeden Alters) anbieten an seinen Fußballtrainings teilzunehmen. Dazu wird entsprechende Sportbekleidung (Fußballschuhe, Trainingsanzüge, etc.) benötigt. Wer hier etwas abzugeben hat, bitte unbedingt aufbewahren (!) und Felix vom Stein per Mail kontaktieren unter
felix.vomstein{at}ssvdhuenn.de.

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10.11.2015, Altes Pastorat, Dhünn, Jana Mrosan & Birgit Stübner

Eindrücke vom Treffen für Hilfswillige in Dhünn

Die Ev. Kirchengemeinde Dhünn hatte in Kooperation mit EFG Dhünn und CVJM Dhünn e.V. zu dem Treffen eingeladen. In der Räumlichkeit waren einige Sitzmöglichkeiten vorbereitet. Mit derart hoher Teilnehmerzahl hatte jedoch scheinbar keiner gerechnet. Stuhl um Stuhl wurde nachgetragen, selbst die Kinderstühle fanden noch einen zumeist doch zu großen Platznehmer. Grob geschätzt dürften es ca. 80 Teilnehmer gewesen sein, sowohl männlich/weiblich ausgeglichen als auch quer durch die Alterstrukturen.

In gemeinsamer Runde wurden Themen und Ideen aufgegriffen, die später in Klein-Gruppenarbeit weiter modifiziert wurden. Hier die ersten Ergebnisse:

Kleiderspenden: Bis in Dhünn eine Räumlichkeit zur Abgabe zur Verfügung steht, werden die Kleiderspenden der Bevölkerung in Absprache mit Tanja Wegg durch das Team der "Kleiderkammer-Dabringhausen" angenommen, dem Räumlichkeiten der Fa. Provita in Dabringhausen zur Verfügung gestellt wurden und die dort bereits für die MZH Dabringhausen und die Schubertstraße vorsortieren und mitunter auf Abruf bereitstellen (Annahmezeiten siehe unter Spenden).

Essensausgabe: Hierzu wird die Gruppe mit der EAE-Dhünn Kontakt aufnehmen, sowie bekannt wird, wer die Halle in Dhünn betreibt bzw. leitet.

Sprachkurse: Die örtliche Grundschule hatte im Vorfeld einem Interessierten bereits mitgeteilt, bei der Raumstellung behilflich zu sein. Frau Rüsing stellte ihre Erfahrung der Durchführung von Sprachkursen zur Verfügung. Aufgrund weiterer Fragen nach Ideeneinbringungen über Themen werden wir weitere Vorschläge anderer Flüchtlingshilfen unter Lern-Tipps veröffentlichen oder der Gruppe direkt zur Verfügung stellen.

Cafe International: Die Erfahrungen des Cafe International im Gemeindehaus Markt, Wermelskirchen-Zentrum, wurde von der Initiative Willkommen in Wermelskirchen aus erster Hand mitgeteilt, von der Ideenentwicklung bis zum Aufbau, dem dortigen Ablauf, Platzangebot, etc. Räumlichkeiten für das Cafe International in Dhünn stellt die EFG Dhünn, genaue Details werden noch weiter ausgearbeitet. Aus den Reihen kam direkt das Angebot für die erste Bestückung vom örtlichen Einkaufsladen.

Frauen- sowie Mutter/Kind-Angebote: Diese sollen gebündelt werden, damit sowohl die Kinder in der Nähe der Mütter sind als auch umgekehrt. Es stehen mehrere Räumlichkeiten zur Verfügung, welche letztendlich für welche Gruppen genutzt werden, wird noch festgelegt. Da es bereits derartige Betreuungen auch für Einheimische gibt, kann die Erfahrung als auch das Material eingesetzt werden.

Sportaktivitäten: Der SSV Dhünn wird sich mit Fussballtraining/-spiel beteiligen. Eine weitere Sportgruppierung meldete sich, die zusätzlich auch Räumlichkeiten für weitere Aktivitäten anbietet, die auch bei Schlecht-Wetter genutzt werden können.

Kontakt der Gruppenmitstreiter untereinander soll per Mail ermöglicht werden, dazu hatte Pfarrer Rüsing Listen vorbereitet, in denen sich bereits viele eingetragen haben. Darüber hinaus hilft Willkommen in Wermelskirchen mit einer Untergruppierung Dhünn in der google-Gruppe weiter.

Wir bitten zu entschuldigen, dass wir bei der großen Anzahl an Helfern nicht mehr alle Namen behalten haben!
Wir waren echt überwältigt, dass sooooo viele gekommen sind und sich einbringen möchten!!!!

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03.11.2015, Info-Veranstaltung Dhünn, Jana Mrosan & Birgit Stübner

Eindrücke aus der Info-Veranstaltung in Dhünn

Wir werden hier nicht ausführlich über die gesamten Inhalte der Info-Veranstaltung informieren, da wir davon ausgehen, dass Wermelskirchen-TV in Kürze berichten wird.

Was uns bewegt hat war, dass sowohl das große Interesse (die Kirche war gut gefüllt, auch auf den oberen Rängen) als auch die Stimmung in Dhünn das gleiche widerspiegelt, was auch der Rest von Wermelskirchen zeigt: Was können wir tun? Wie können wir helfen? Vereine haben spontan Hilfe und Unterstützung angeboten und gefragt, wie sie sich einbringen können. Wird es eine Kleiderkammer auch in Dhünn geben? Die Idee, auch dort ein weiteres Café International aufzubauen, um Begegnung zwischen Bevölkerung und Flüchtlingen zu ermöglichen, traf direkt auf große Zustimmung. Inwieweit was und vor allem wo zu realisieren wäre, soll in einer weiteren Veranstaltung für Hilfswillige in Dhünn geklärt werden.

Hierzu laden ein: Pfarrer Reinald Rüsing, Ev. Kirchengemeinde Dhünn, in Kooperation mit EFG Dhünn und CVJM Dhünn e.V..

Treffen für Hilfswillige
Dienstag, 10.11.2015, 20.00 Uhr
Altes Pastorat
Hauptstr. 34
Wermelskirchen-Dhünn

Zu einigen weiteren Fragen aus der Bevölkerung:

Besorgten und Interessierten empfehlen wir, den Basar der Initiative Willkommen in Wermelskirchen am Samstag, den 07.11.2015, ab 9.00 Uhr im Ev. Gemeindehaus Markt  zu besuchen. Hierbei kann man sich selbst ein Bild machen und Flüchtlinge im direkten Kontakt kennenlernen.

Das Café International hat aufgrund der Basar-Vorbereitungen diese Woche geschlossen, findet ansonsten donnerstags 19.15 Uhr – 21.15 Uhr in der Jugendetage Gemeindehaus Markt statt.

Bezüglich der Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge in Familien ist aktuell auf den Seiten der Stadt Wermelskirchen noch nichts veröffentlicht. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Art und Weise in etwa dem des Rheinisch-Bergischen Kreises entsprechend sein wird. Hierzu fanden in der Vorwoche bereits zwei Info-Veranstaltungen statt. 120 Kürtener und 80 Odenthaler haben sich dort bereits informiert.

Online-Artikel zur Veranstaltung in Kürten von RBK-direkt 10.2015
Online-Artikel zur Veranstaltung in Odenthal von Bergisches Handelsblatt 02.11.2015

Das Kreisjugendamt hat dazu auch einen Flyer zur Verfügung gestellt. Genauere Informationen, ob dies auf Wermelskirchen direkt übertragbar ist oder sich anders gestaltet, bitte bei Interesse einer Aufnahme mit dem hiesigen Jugendamt (Frau Frank) klären.

Anmerkung vom 09.11.2015
Stadt Wermelskirchen lädt hierzu zur Informationsveranstaltung am
Donnerstag, 19.11.2015, um 18.00 Uhr, ins Bürgerzentrum ein.

Fragen zu Sprachkursen beantwortete Frau Seng (Willkommen in Wermelskirchen). Aktuell werden Sprach- kurse für Flüchtlinge in Wermelskirchen durchgeführt, in der Erstaufnahmestelle in der MZH Dabringhausen finden bereits 6 Kurse statt, die Kurse sind ebenfalls für die Erstaufnahme in der Schuberthalle geplant (befindet sich gerade in der Aufbauphase) und die dortigen Erfahrungen werden sicherlich auch in Dhünn einfließen können.

Unsere Erfahrung bei allen Einrichtungen: Integration und Sprachförderung fängt bereits damit an, auf Flüchtlinge zuzugehen und mit ihnen zu sprechen. Sie haben bisher alle sehr erfreut reagiert und nehmen Wissen über die Sprache in allen Formen gerne an.

Aus unserer Sicht war das absolute Highlight der Veranstaltung der deutsche Vortrag von Bashar.

Bashar Ali hält Dankesrede, Remscheider General-Anzeiger vom 04.11.2015